DACH: Neuer Geschäftsführer für Unruly Deutschland; Adventori startet in Frankfurt
by Sonja Kroll on 17th Oct 2016 in News
ExchangeWire bündelt ab sofort die wichtigsten Nachrichten aus der Region DACH mit Schlaglicht-Interviews aus der deutschsprachigen Programmatic-Szene. Diese Woche: Neuer Geschäftsführer bei Unruly Deutschland; Adventori öffnet deutsche Niederlassung; Mobile Internetnutzung wächst weiter; Ad-Tracking bei Deutschen unbeliebt; und Fünf Fragen an die MMA Deutschland.
Neuer Deutschland-Chef für Unruly
Neues in der deutschen Führungsetage von Unruly: Der Adtech-Anbieter mischt die Karten und ernennt Christoph Thielecke als neuen Geschäftsführer in Deutschland. Thielecke wirkte bisher als Vice President Sales für den Bereich Nordeuropa bei Unruly.
Damit stellt sich Unruly mit einer Doppelspitze auf: Thielecke führt die Geschäfte gemeinsam mit Martin Dräger. Die beiden ehemaligen Shareifyoulike-Kollegen teilen sich dabei die Arbeit: Als Geschäftsführer soll Thielecke vor allem Content-Beratung und Videokampagnenbetreuung verantworten, während sich Dräger als Executive Director auf die Zusammenarbeit mit Kreativagenturen konzentriert.
„Advertiser müssen sich heute mehr denn je die Frage stellen, wie sie überhaupt noch zum Konsumenten durchdringen“, zitiert onetoone Thielecke. „Je stärker die Emotionen, die durch eine Werbebotschaft beim Consumer erzeugt wird, desto höher ist erwiesenermaßen die Werbewirksamkeit.“
Adventori startet in Deutschland
Im Juni 2016 wagte Adventori den Schritt nach Großbritannien, jetzt geht das französische Adtech-Unternehmen nach Deutschland: Der Adserving-Provider öffnet eine deutsche Niederlassung in Frankfurt und nimmt Adventori nun also den deutschsprachigen Raum in Angriff.
Unterstützung bekommt das Unternehmen dazu von seiner neuen Country Managerin DACH, Ludivine Vitet. Vitet kennt sich nach 6 Jahren bei E-Commerce-Plattform Privalia im deutschen Markt bereits bestens aus und berichtet direkt an Pierre-Antoine Durgeat, Gründer und Vorstandsvorsitzender, Adventori.
„Mit einer Wachstumsrate von mehr als 50% pro Jahr seit der Gründung des Unternehmens, sind wir sehr stolz darauf, unsere Aktivitäten international auszubauen”, so Durgeat zu adzine. „Die Nominierung von Ludivine wird uns dabei helfen, enger mit unseren deutschen Partnern zusammen zu arbeiten, und uns auf diesem dynamischen Markt weiterzuentwickeln."
Wachstum bei mobiler Internetnutzung in Deutschland
Auch die aktuelle Mediennutzungsstudie für die DACH-Region des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW), dem iab austria und dem IAB Switzerland zeigt wieder einmal, dass das Internet aus dem Leben nicht mehr wegzudenken ist: Der mobile Internetkonsum über Smartphones und andere mobile Endgeräte nimmt weiterhin zu, und mittlerweile nutzen bereits fast drei Viertel der User im DACH-Raum mit ihrem Smartphone das Internet. So stieg die mobile Online-Nutzung in Deutschland in den vergangenen 12 Monaten um sechs Prozentpunkte auf 69%, während sie in Österreich und der Schweiz bei jeweils 72% liegt.
Vor allem Musikvideos, Videoclips und Videopodcasts werden in den deutschsprachigen Märkten besonders gern abgerufen. Interessant: Die detailliertere BVDW-Analyse von Bewegtbildinhalten im Vergleich der unterschiedlichen Endgeräte zeigt, dass in der Schweiz und in Deutschland beispielsweise auch längere Formate wie solche aus Mediatheken fast so oft via Desktop/Laptop wie auch über Smartphone abgerufen werden: In Deutschland machen stationäre Computer 28%, in der Schweiz 31% aus, während das Smartphone auf 22% beziehungsweise 29% kommt. Die Österreicher dagegen schauen nicht gerne auf kleine Bildschirme: Videonutzung per Handy ist weniger als halb so beliebt (9%) als auf größeren Screens (22%).
Lilian Meyer-Janzek, Geschäftsführerin iab austria: „Mobile und Bewegtbild sind die größten Wachstumstreiber von Onlinespendings. Die dritte Ausgabe der Mediennutzungsstudie für Deutschland, Österreich und Schweiz gibt dieser Entwicklung Recht und zeigt Werbetreibenden, über welche Endgeräte und Inhalte UserInnen damit besonders gut erreichbar sind. Wir verfolgen auch neue Trends und sehen besonderes Wachstum bei Wearables und Onlinenutzung über Smart TV.“
Jeder fünfte iPhone-Nutzer in Deutschland gegen Ad-Tracking
Das gezielte Targeting von Nutzern mit Hilfe von Ad-Tracking ist vor allem in Deutschland unbeliebt. Eine internationale Analyse von Ad-Tracking-Spezialist Adjust ergab jetzt, dass hierzulande fast jeder fünfte iPhone-Nutzer das Ad-Tracking mit Hilfe der Einstellungen in iOS 10 deaktiviert.
Hinter den Niederlanden mit einer Deaktivierungsrate von rund 22% liegt Deutschland auf dem zweiten Platz der Ad-Tracking-Verweigerer. In Österreich handelt es sich um rund 18%; in der Schweiz sind es knapp 16%. Zum Vergleich: In den USA deaktivieren 20% der Nutzer das Ad-Tracking, in Großbritannien sind es nur 16,5%.
Grundsätzlich liege die Deaktivierungsrate in Europa über dem globalen Durchschnitt von rund 18%, so Adjust. Das führt das Unternehmen im Fall von Deutschland vor allem auf das starke Datenschutzbewusstsein der Deutschen zurück: „In Deutschland gelten hohe Standards für den Datenschutz, sowie überdurchschnittlich gutes Wissen darüber, welche Arten von Daten gesammelt werden. Hinzu kommen einige der strengsten Datenschutzregelungen der Welt.”
Fünf Fragen an Daniel Rieber, Vice Chair der neu gegründeten MMA Germany
ExchangeWire: Daniel, die MMA gibt es in anderen Märkten schon seit Jahren. Wieso hat es so lange gedauert, bis auch in Deutschland eine Ländervertretung gegründet wurde? Und welchen Zweck erfüllt sie?
Daniel Rieber: In Deutschland wurde die MMA bisher durch die Fokusgruppe Mobile des BVDWs vertreten, in der Mark Wächter (Vorsitzender der MMA Germany) und ich ebenfalls im Vorsitz sind. Aus unserer Sicht ist eine unabhängige und starke MMA eine wichtige Bereicherung für den deutschen Markt. Sie konzentriert sich spitz auf das Thema Mobile Marketing, bietet gezielt Werbetreibenden eine Plattform und schlägt die Brücke zwischen Deutschland und dem globalen Markt. So finden beispielsweise alle unsere Veranstaltungen in Englisch statt.
Wie ist es dann zu dem MMA-Zusammenschluss gekommen?
Mobile Marketing wurde in Deutschland lange stiefmütterlich behandelt, und das wollen wir ändern. Laut eMarketer werden in Deutschland dieses Jahr bereits über 2 Milliarden Euro für Werbung auf Mobile umgesetzt. Wenn man bedenkt, dass über 82% der Einnahmen von Facebook und ein Großteil der Revenues von Google über Mobile gemacht werden, ist diese Schätzung wahrscheinlich sogar noch eher vorsichtig. Mobile ist der First-Screen für Nutzer, und dieses Jahr war aus unserer Sicht der Tipping Point.
Was machen Unternehmen wie Coca Cola oder Unilever bei der MMA?
Im Vergleich zu vielen anderen Branchenverbänden ist die MMA in erster Linie ein Markenverband. Unternehmen wie Coca-Cola und Unilever aber auch P&G, Mastercard, McDonalds, Kellogg’s und viele mehr arbeiten auf globaler Ebene schon seit Jahren aktiv zusammen. Diese Plattform für Marken hat bisher in Deutschland gefehlt, und wir freuen uns sehr darüber, mit Coca-Cola und Unilever zwei große Namen als Gründungsmitglieder gewinnen zu können. Gemeinsam mit weiteren Marken wollen wir Case-Studies sammeln, Best-Practices austauschen, Veranstaltungen organisieren und Unternehmen bei der Entwicklung einer Mobile Marketing-Strategie unterstützen.
Was erhofft ihr euch ganz konkret von der Vereinigung?
Mobile Marketing ist weit mehr als der klassische Banner, auf den es in Diskussionen immer reduziert wird. Man denke nur an den Erfolg von Snapchat, an die Rolle von Messenger-Dienste in Asien, an die VR-Visionen oder die Beacon-Revolution im Einzelhandel. Unter dem Motto „Mobile Marketing: Redefined!“ wollen wir dem Markt zeigen, dass es Zeit ist, den Begriff „Mobile Marketing“ neu aufzuladen. Die MMA hat es sich zum Ziel gesetzt, Marken beim Mobile Shift zu unterstützen.
Und was steht in Zukunft auf dem Programm der MMA Deutschland?
Nach der offiziellen Gründung auf der dmexco diesen Jahres freuen wir uns sehr auf das erste Meeting des Executive Boards in großer Runde. Hier wollen wir gemeinsam Ziele erarbeiten und diese dann möglichst schnell umsetzen. Am 27. Oktober findet in Berlin die Auftaktveranstaltung unserer „Mobile Marketing: Redefined!“ Serie statt, bei der unter anderem Coca-Cola, Unilever, Kayak, Telefonica, Google, Instagram, SAP XM, AppsFlyer, Smaato und adsquare auf der Bühne sein werden. Die Veranstaltung ist kostenlos, und es gibt noch letzte Tickets.
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